DEZENTRIERUNG
Auf die richtige Rollenverteilung kommt es an! Den Weg gemeinsam mit deinem Kind zu gehen, bedeutet, dass du unterstützend und beratend zur Seite stehst, ohne die Richtung oder das Ziel vorzugeben. Eine Gratwanderung und ein kraftvoller Balance-Akt!
Was kannst du tun? Hier ein paar Tipps:
- Werde dir klar über deine eigenen Werte und Erwartungen und bringe sie zum Ausdruck.
- Stehe den Ideen und Vorstellungen deines Kindes offen gegenüber und versuche, nicht zu bewerten.
- Vermeide es, eigene Wünsche und Pläne auf dein Kind zu übertragen.
- Betrachte alle Berufsbilder klischeefrei, egal ob eher männer- oder frauendominiert.
- Achte die Bedürfnisse deines Kindes, stelle deine eigenen hinten an.
Damit ermöglichst du deinem Kind einen aktiven, ergebnisoffenen Orientierungsprozess!
So könnte ein Gespräch mit deinem Kind aussehen:

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Vater, Großmutter und jugendlicher Sohn sitzen gemeinsam am Esstisch beim Mittagessen. Die Großmutter erzählt, dass ihr Vater damals schon als Arzt gearbeitet hat und daraus eine Familientradition geworden ist. Im Gespräch kommt die Frage auf, was ihr Enkel später einmal werden möchte. Darauf wird die erste Gesprächssituation gezeigt. Sohn: „Ich glaube, ich möchte Erzieher werden. Ich wollte ja schon immer was mit Menschen machen und ihnen helfen. Wir haben auch in Schule drüber gesprochen und mit der Ausbildung hat man wohl richtig viele Möglichkeiten.“ Großmutter: „Was? Du kannst doch kein Erzieher werden. Das ist was für Frauen. Was sollen denn die anderen Leute denken? So ein schlecht bezahlter Beruf. Du musst studieren. Du kannst doch nicht einfach so unsere Familientradition kaputt machen.“ Vater: „Also jetzt übertreibst du aber. Erzieher*in sein hat doch nichts mit Mann oder Frau zu tun und Geld ist auch nicht alles. Natürlich fände ich es auch gut, wenn du Arzt werden würdest, aber das Wichtigste ist doch, dass er einen Beruf macht, der ihm Spaß macht. Unsere Familie muss das akzeptieren und du auch.“
Nun zeigt sich eine alternative Gesprächssituation. Sohn: „Ich glaube, ich möchte Erzieher werden. Ich wollte ja schon immer was mit Menschen machen und ihnen helfen. Wir haben auch in Schule drüber gesprochen und mit der Ausbildung hat man wohl richtig viele Möglichkeiten.“ Großmutter: „Was? Du kannst doch kein Erzieher werden. Das ist was für Frauen. Was sollen denn die anderen Leute denken? So ein schlecht bezahlter Beruf. Du musst studieren. Du kannst doch nicht einfach so unsere Familientradition kaputt machen.“ Vater: „Oma hat recht. Du willst doch die Familientradition erhalten. Du wirst Arzt. So wie ich und dein Opa. Da kannst du den Menschen auch helfen. Als Erzieher kannst du keine Familie versorgen. Dafür machst du dein Abitur bestimmt nicht.“
Wie würdest du in so einer Situation reagieren? Wie ausgeprägt ist deine Dezentrierung?
Teste dich selbst mit unserem Elternselbstcheck!
#parentsonboard wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative Bildungsketten.